Einige Kilometer entfernt von Bad Salzdetfurth am Rand des Hildesheimer Waldes liegt das Maiental. Einer der ersten Siedler in diesem landschaftlich außergewöhnlich schönen Gebiet war das Ehepaar Gustav und Auguste Kahrmann. Sie kamen 1930 aus Bodenburg, hatten Grund und Boden erworben, um sich eine kleine Landwirtschaft aufzubauen. 1931 war das eigene Haus fertig.

Die schöne Landschaft mit dem Griesberg, dem höchsten Berg des Hildesheimer Waldes mit immerhin 359 Metern Höhe, zog schon damals viele Wanderer an. Da weit und breit keine Möglichkeit zur Einkehr zu finden war, klopfte man im Haus Kahrmann an. Die ersten Wanderer wurden noch mit Milch aus eigener Landwirtschaft bewirtet. Doch bald erkannte man den Trend, denn zahlreiche Wanderer fragten nach Bier, kühlen Getränken und einem kleinen Imbiss.

Die 1931 beantragte Konzession wurde im gleichen Jahr erteilt und so konnte zu diesem Zeitpunkt schon die Waldgaststätte „Zum Maiental“ eröffnet werden. Die Wanderer hatten nun neben Getränken auch die Auswahl zwischen belegten Broten, Würstchen und Sülzkoteletts. Das Geschäft rentierte sich.

Bald wurden An- und Ausbauten erforderlich, denn zusätzlich kehrten jetzt auch Vereine und größere Gruppen im Maiental ein.
1955 wurden der Saal im Erdgeschoss und der sich darüber befindliche in der ersten Etage gebaut. Nach dem Tod von Gustav Kahrmann 1959 übernahmen Tochter Lisbeth Niemann und ihr Mann Karl die Gaststätte.

Durch die baulichen Erweiterungen waren Voraussetzungen für ein umfangreiches gesellschaftliches Angebot geschaffen, wie Silversterbälle, Vereinsfeiern, Familienfeiern und das heute noch legendäre Schlachteessen.

1978 übernahm die Tocher von Lisbeth und Karl Niemann, Almut Ullrich mit ihrem Mann Werner die Waldgaststätte. Das Geschäft florierte auf Grund ihrer immer neuen Geschäftsideen. Vereine betrachten das Haus als „ihr Vereinslokal“. Das jährliche Himmelsfahrtstreffen wurde mit dem Musik-Corps Breinum und der Gruppe „Arrivals“ ins Leben gerufen.

Am 1. April 2006 übernahm Urenkel Nico Ullrich in vierter Generation das Haus. Seine Feuerprobe: die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen der Waldgaststätte im September des gleichen Jahres. Es wurde im Stil des bayrischen Oktoberfestes begangen mit Bier und Bratwurst zu nostalgischen Preisen und zünftiger Musik.

Bei all diesen Aktivitäten sind die Wandersleute nicht zu vergessen, die bis zum heutigen Tage hier rasten und die vor vielen Jahren den Anstoß zur Gründung der Waldgaststätte „Zum Maiental“ gegeben haben.

(Text aus "Im Frühtau zu Berge wir ziehn...", Gerstenberg Verlag)